Gefragte COVID-19 Fonds
Unter dem Dach der Winterhilfe Schweiz sind 27 Geschäftsstellen im Einsatz für Menschen in der jeweiligen Region. Nach Abschluss des Geschäftsjahres 20/21 werden wir die aktuellen Zahlen erhalten, wie viele weitere Personen direkte Unterstützung aus den verschiedenen COVID-19-Fonds bei den kantonalen Geschäftsstellen gefunden haben. Abzusehen ist aber eine dramatische Zunahme an Gesuchen um Hilfe; einzelne der Geschäftsstellen vermelden derzeit ein Plus von 100 Prozent an Gesuchen verglichen mit den Vorjahreszahlen.
"Für Ihre Unterstützung möchte ich mich herzlich bedanken. Vielen Dank! Sie haben mir in dieser schwierigen Situation wirklich sehr weitergeholfen. Alleine wäre ich da niemals zurechtgekommen. Dafür kann ich mich gar nicht genug bei Ihnen bedanken. Falls es irgendetwas gibt, was ich für die Winterhilfe tun kann, es wäre mir eine Freude. Als ich Ihre Nachricht gelesen habe war ich so erleichtert! Danke viel vielmals!"
Dies schreibt uns Frau K. aus S. Frau K. ist alleinerziehende Mutter dreier Kinder und kommt in der Regel mit ihrem Einkommen als Putzfrau sowie den Alimenten gerade so über die Runden. Doch wie so viele andere Menschen im Niedriglohnsegment, traf die erste Welle der Pandemie im Frühjahr 2020 hart. Frau K. verlor ihre Arbeit. Die Winterhilfe half ihr mit einem Beitrag aus dem COVID-19-Familienfonds, die Zeit zu überbrücken, bis die Familie von der Sozialhilfe Unterstützung erhielt. Wir bezahlten eine Mietzins- und eine Krankenkassenrechnung in Gesamthöhe von 1'600 Franken und gaben der Familie Lebensmittelgutscheine im Wert von 500 Franken ab.
Wenn die Armut plötzlich sichtbar wird
Die unsichtbare Armut in der Schweiz ist das Thema der Winterhilfe. Wir unterstützen dort, wo die staatliche Hilfe nicht greift und die Not meist nicht offensichtlich ist. Doch die zweite Hälfte des Winterhilfe-Geschäftsjahres 2019/2020 war von einem globalen Drama geprägt, welche die Armut auch hierzulande plötzlich sichtbar machte. Sie erinnern sich an die Bilder der Verzweifelten, die für einen Sack Lebensmittel mehrere Stunden anstehen? Im Frühjahr 2020? In der Schweiz? Wen haben die Folgen der Corona-Pandemie hierzulande wirtschaftlich besonders betroffen? Menschen, die bereits davor bescheiden lebten und keine Ersparnisse bilden konnten. Denn auch wenn die Massnahmen des Bundes schnell umgesetzt wurden und Betroffene Unterstützung fanden, gab und gibt es doch viele Lücken im System.
Grosse Solidarität der Spenderinnen und Spender
Im Geschäftsjahr 2019/2020 erhielten über 41‘000 Menschen Unterstützung von der Winterhilfe. Im Jahr davor waren es 32‘000. In Erinnerung bleiben wird auch die Geschichte einer Innerschweizer Familie. Die Mutter zweier kleiner Mädchen erholt sich von einer Krebserkrankung. Während ihr Partner arbeitet, werden die Kinder von den Grosseltern gehütet. Als das Bundesamt für Gesundheit im März 2020 dazu aufruft, auf solche Betreuungseinsätze zu verzichten, muss der Vater seine Arbeitszeit reduzieren und verdient entsprechend weniger. Die leidgeprüfte Familie gerät in wirtschaftliche Not. Die Winterhilfe gibt Gutscheine für Lebensmittel ab und bezahlt dringende Rechnungen. Dank einer Welle der Solidarität unserer Spenderinnen und Spender und dem unermüdlichen Einsatz unserer Verantwortlichen in den Geschäftsstellen konnten wir dort, wo es am nötigsten war und ist, schnell und unkompliziert helfen.